- Autofokussysteme
- Autofokussysteme,Vorrichtungen zur automatischen Scharfeinstellung bei fotograf. Kameras, Diaprojektoren und Vergrößerungsgeräten. Bei Kameras lassen sich die verschiedenen Möglichkeiten eines Autofokussystems in folgende Gruppen einteilen: 1) Sonarprinzip: Die Kamera sendet beim Druck auf den Auslöser ein Ultraschallsignal aus; die Laufzeit von Signal und Echo ergibt die Stellgröße für das motorisch verstellte Objektiv. 2) Prinzip der passiven oder aktiven Triangulation: Wie bei der Koinzidenzentfernungsmessung (Entfernungsmessung) werden über zwei Einblicke an den Endpunkten einer Messbasis mit Fest- und Drehspiegel zwei Teilbilder des Objekts übereinander projiziert. Die Koinzidenz wird als Bild des höchsten Kontrastes durch kontrastmessende Photozellen bestimmt; die Winkelstellung des Drehspiegels ist die Stellgröße (passive Triangulation), wobei die Kamera auch einen vom Objekt reflektierten Infrarotstrahl aussenden kann (aktive Triangulation). 3) Besonders bei einäugigen Spiegelreflexkameras wird der Bildkontrast über CCD-Sensoren (CCD) im Strahlengang gemessen. Sensoren und Stellmotor können sich am Objektiv oder im Kameragehäuse befinden; im letzteren Fall ist auch die halbautomatische Entfernungseinstellung (von Hand, ohne Stellmotor) mit beliebigen Wechselobjektiven über eine Leuchtdiodenanzeige im Sucherbild möglich. 4) Prinzip der Pupillenteilung: Strahlenbündel aus der oberen und der unteren Hälfte der Austrittspupille des Objektivs werden über einer bewegten Rasterscheibe von Photozellen gemessen, deren Spannungsdifferenz die Stellgröße ergibt.Bei Projektoren wird die Bildebene des Dias durch den vom Dia auf zwei Photozellen reflektierten Strahl einer Soffittenlampe ermittelt; die Spannungsdifferenz der Photozellen verstellt das einmal scharf eingestellte Objektiv entsprechend der unterschiedlichen Durchwölbung oder Rahmenstärke der einzelnen Dias. Dieses Prinzip wird auch bei Vergrößerungsgeräten angewendet; meist wird bei diesen jedoch das Objektiv über eine Kurvensteuerung, die von der Parallelogrammführung des Vergrößererkopfes betätigt wird, entsprechend der Projektionsweite verstellt.
Universal-Lexikon. 2012.